Am 06.10.2022 veröffentlichte der Frankfurter SPD-Bundestagsabgeordnete Kaweh Mansoori eine Pressemitteilung, in der er sich über den Offenen Brief der Grünen Frankfurt zu ihrer Ablehnung des Autobahnbaus im Frankfurter Osten aufregte. Dabei schrieb er auch: „Den Riederwaldtunnel ohne konstruktiven Gegenvorschlag zu blockieren, bedeutet für den Frankfurter Osten jahrelanges Verkehrschaos und eine Verlängerung der unerträglichen Lärmsituation rund um die A 661… Viele der Alternativvorschläge zum Riederwaldtunnel, die den Bau zusätzlicher Schienenstrecken einschließen, sind mit Blick auf geringere Umweltbelastungen aus meiner Sicht sehr sinnvoll. Keine lässt sich jedoch zeitnah verwirklichen. Als konkrete Alternativen scheiden sie aus.“
Dazu nehmen wir wie folgt Stellung:
1. Wir haben dem Bundestagsabgeordneten Mansoori bereits vor einigen Monaten unser Alternativenkonzept persönlich überreicht. Im Konzept ist eine Abschätzung enthalten, in welchem Zeitraum jede der vorgeschlagenen Maßnahmen bei gutem Willen und zügiger Umsetzung realisiert werden könnte. Seitdem haben wir weder von Herrn MdB Mansoori noch von der Frankfurter SPD eine Rückmeldung zu unseren Vorschlägen enthalten. Jetzt weiß er aber darüber Bescheid, dass sie als konkrete Alternativen ausscheiden würden. Interessant.
2. Herr Mansoori verschweigt bei seinem Eintreten für die Autobahnplanung, dass der Bau der A 66 Riederwald frühestens in zehn Jahren – also 2032, wahrscheinlich aber erst später – in Betrieb gehen könnte. In dieser Zeit könnten auch einige der von uns vorgeschlagenen Alternativen in die Tat umgesetzt sein. Hier wird also – wieder einmal – Sand in die Augen der lärmgeplagten Bürger gestreut.
3. Außerdem verschweigt Herr Mansoori, dass mit Inbetriebnahme der A 66 und ihrem Anschluss an die A 661 die Verkehrsbelastung dort um eine Vielfaches ansteigen würde. Beileibe ist keine Lärmentlastung der Bürger und Bürgerinnen der Stadtteile Bornheim, Seckbach und Riederwald zu erwarten, um die sich Herr Mansoori anscheinend so sorgt. Das ist ärgerlich.
4. Wer sich um die Verkehrsbelastung der Bewohner*innen des Riederwaldes besorgt zeigt, der sollte sich für eine leicht umzusetzende und schnell wirksame Maßnahme einsetzen. Diese haben wir in unserem alternativen Verkehrskonzept aufgezeigt: Man könnte sich beim Bund dafür einsetzen, dass die Autobahn A 66 zwischen den Anschlussstelle Maintal-Bischofsheim oder bereits früher ab Hanau-West und dem heutigen Endpunkt an der Borsigallee zu einer Landesstraße zurückgestuft wird. Dann könnte der Autoverkehr zwischen Maintal-Bischofsheim und der Borsigallee auf die südliche Fahrspur der heutigen Autobahn beschränkt werden. Die nördliche Fahrspur der A 66 könnte zwischen der Überfahrt der Vilbeler Landstraße und der Borsigallee zum Park & Ride-Platz umgestaltet werden. Autofahrer*innen könnte am Hessen-Center mit kurzem Fußweg bequem auf die U-Bahnen U 4 und U 7 umsteigen, was die Verkehrsströme entlang der Straße Am Erlenbruch entlastet.
Diese Maßnahme hätte bereits seit 1977 – der Eröffnung der A 66 bis zur Borsigallee – umgesetzt werden können. Auch dazu haben wir in den letzten Jahren nichts von Herrn Mansoori oder der Frankfurter Stadtpolitik gehört. Auch diejenigen, die für den Autobahnbau eintreten, sollten diese Maßnahme als vorübergehend während der mindestens 10 Jahre Bauzeit fordern. Die Sorge um die Verkehrsbelastung der Bewohner*innen des Riederwaldes ist eine einzige Heuchelei, um den Autobahnbau durchzusetzen.